fischen

Unter der Anleitung von professionellen Dramaturgen, Theologen und Musikern arbeiten wir gemeinsam die verschiedenen Stationen und Elemente des Gottesdienstes und überprüfen sie in anschaulichen und praktischen Teilen auf ihren geistigen Gehalt, um in der Vielfalt unserer Möglichkeiten im Handeln, Beten und Verkünden neue Glaubwürdigkeit und Authentizität zu erlangen.

kreuzgang
Die Werkstatt begegnet damit Trends der Profanisierung und sprachlichen Überfrachtung sowohl in der evangelischen als auch in der katholischen Kirche. Die Ursprünge der Liturgie werden neu entdeckt.

In gemeinsamer Arbeit wird
1. Liturgie wieder elementarisiert,
2. Liturgie mystagogisch erschlossen,
3. Liturgie inszeniert.

Es geht um den mystischen Gehalt der Liturgie, um Verborgenheit und Darstellung, um Entzogenheit und Symbolik, um Fremdheit und Alltagsbezug.

Praktische Übungen zur liturgischen Inszenierung sind: Übungen mit dem Körper, mit der Sprache und Übungen im Raum. Körperliche, stimmliche und dramaturgische Grundlagen werden somit aufgefrischt und neu vermittelt.

Neben reinen Aussprache- und körpertechnischen Übungen werden sehr einfache und wirksame Übungen zum Sprach- und Körperbewußtsein gearbeitet, um den Sitz der Sprache im Körper und somit einen klaren und bewußten körperlichen und sprachlichen Ausdruck zu vermitteln. Darüber hinaus werden vor allem Übungen der sprachlichen Imagination, des Zusammenhanges zwischen Konzentration und Imagination beim Sprecher und Zuhörer, und des sprachlichen und inszenatorischen Spannungsbogens gearbeitet.

Die Wiederentdeckung des Authentischen
Wer geistlich spricht und liturgisch liturgie1handelt, verwendet Formen, die er oder sie zum größeren Teil nicht selbst erfunden hat. Es gibt wenig Einweisung in die liturgische Praxis unserer Kirchen, die mit der äußeren Übung zusammen auch die entsprechende innere Haltung betrachtet und belebt. Hier ist manches nachzuholen. Schließlich geht es um ein Zentrum christlicher Praxis – Gottesdienst und Verkündigung. Wir werden den liturgischen Teilen des Gottesdienstes in Einzel- oder Gruppenarbeit übend nachgehen und die Spannung zwischen Innerlichkeit und Ausstrahlung neu zu schärfen suchen. Das ist eine Art Zeitlupenarbeit, die den einzelnen Moment wie auch den ganzen Verlauf einer Liturgie vertieft: Ein Kyrie singen, ein Gebet sprechen, einen Segen darstellen …
mit dem ganzen Körper, reflektierend und mit eigener geistlicher Haltung. Dies Sichtbare enthält viel vom Gehalt der Sache selbst und von dem Menschen, der handelt. Wir lernen zu wissen, was wir tun und wie wir dabei wirken.

„Theos“ und „Theater“ haben nicht nur im Wort miteinander zu tun. Die Arbeit an der „äußeren Form“ inszeniert die Seele mit und baut an der inneren Verfassung des geistlichen Menschen. Insofern vertieft diese Arbeit immer gleichzeitig die eigenen Spiritualität und erschließt damit neu Wesen und Auftrag des Gottesdienstes. Liturgie ist Menschenbildung, fortgesetzte Inkarnation in der Gleichzeitigkeit seiner sich verschenkenden Gegenwart …